Die Stimme verstummte und, den Knopf wieder drückend, wandte sich der Direktor wieder mir zu. "Mehrere Millionen von Menschen haben oder hatten die Gelegenheit, diese Nachrichten zu hören." "Und ihr druckt keine Zeitungen?", fragte ich erstaunt.

"Nein. Abgesehen davon, was gerade dort ausgedruckt wird." Dabei zeigte er auf eine kleine Maschine. "Jedes Wort, dass Sie soeben gehört haben, wird dort als Druck wiedergegeben und kann für zukünftige Wiedergaben aufbewahrt, oder aber auch zerstört werden. Genau so wie es der Besitzer wünscht."

Ich ging zu dem Tisch auf dem die kleine Maschine stand, konnte jedoch nichts als kabbalistische Zeichen ausmachen. "Wie kommt es, dass Sie Englisch sprechen, jedoch für den Ausdruck nicht die gewohnten Schriftzeichen verwenden, so wie es andere englischsprechende Völker machen?"



"Früher benutzen wir die selben Schriftzeichen", antwortete der Direktor, "bis zur Entdeckung der Tonzeichen. Die meisten unserer alten Bücher wurden mit dem alten System gedruckt; die aktuelle Literatur jedoch benützt die Tonzeichen".

"Was meinen Sie mit Ton-Zeichen?", hakte ich nach.

"Das kann ich Ihnen nicht verständlich machen", sagte der Direktor, "falls Sie mit der Entwicklung und Weiterentwicklung und dem Wissen über Töne nicht Bescheid wissen".

Darauf sagte ich ihm, dass die Grundlage von Tönen und atmosphärischen Schwingungen von uns sehr wohl verstanden werden und erwähnte dabei das Telefon und den Phonographen.



"Na gut", sagte er, "es ist eigentlich ganz einfach. Die Schwingungen werden dem Gerät kommuniziert, welches diese in Zeichen umwandelt. Reproduzieren Sie einen Klang eine Million mal, und er wird dann jedesmal dasselbe Zeichen machen.

Es handelt sich um ein wahrhaftiges phonetisches System mit seiner eigenen natürlichen Schrift.



Ich war von dieser Zivilisation richtiggehend fasziniert und habe die Umstände, die mich hierher führten, komplett vergessen. Gerne hätte ich noch weitere Fragen gestellt, der Direktor unterbrach mich jedoch höflich. Leider lasse ihm die Arbeit keine Zeit, sich jetzt noch tiefer in Details zu begeben, er würde sich jedoch freuen, mir ausserhalb der Bürozeiten weitere Einzelheiten mitzuteilen. Einen anderen Knopf drückend teilte er mir mit, dass ein Transportmittel mich zu meinem Schiff zurückbringen werde. Ich drückte seine Hand, dankte ihm für seine Freundlichkeit und kehrte zum Hafen und auf das Schiff zurück.


Captain Brent befand sich in einem gewaltigen Zustand von Zorn.

Während meiner Abwesenheit hatte er versucht, in der Stadt frisches Fleisch und frisches Gemüse einzukaufen, was der gesamten Crew nach dieser langen Reise mehr als gut tun würde. Es schien jedoch der Fall zu sein, dass weder Silber noch Gold als Zahlungsmittel akzeptiert wurde und somit war das Abendessen, auf das sich alle so gefreut hatten, den Bach runter. Kurz darauf waren wir alle jedoch sehr erleichtert, als ein Lastwagen mit frischer Nahrung kam. Der Fahrer sagte, dass die Lieferung von der Marine veranlasst wurde.



Ich zog mich in meine Kabine zurück und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Ich war kaum ein paar Stunden in diesem wundervollen Land und schon waren meine Sinne von all den Eindrücken überflutet. Eindrücke, für die ich Wochen brauchte, um sie zu analysieren und sie zu verdauen. Alles war so neu und fremd.


> The Iron Republic - Kapitel VII